E-Gitarre liegt auf Verstärker, Blitze am Rand

Vorsicht, diese Songs könnten Sie elektrisieren!

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5 min
21.09.2022

Stromausfall? Stromeinfall! – und das gleich mehrfach. Elektrizität spielt nicht nur beim Ein- oder Abspielen von Musik eine grosse Rolle. Auch inhaltlich haben sich Bands wie U2, Oasis oder Die Toten Hosen mit Strom und Spannung befasst. Zehn Songs, die definitiv einfahren.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Ob die Geräusche gänzlich synthetisch erzeugt oder das Instrument und der Gesang elektrisch verstärkt sind: Musik und Strom bilden eine Symbiose, die ganze Fussballstadien zum Beben bringt. Selbst die legendäre Konzertreihe «MTV Unplugged», bei der es darum geht, Lieder möglichst pur und unverfremdet darzubieten, funktioniert kaum saalfüllend, wenn kein einziges Instrument eingestöpselt ist. Und logisch, auch die teilweise monströsen Videowände, die bei grossen Konzerten zum Einsatz kommen, bleiben ohne «Pfuus» schlicht matt. Nun aber zu jenen Bands, die nicht nur Strom brauchen, um mit ihrer Musik das Publikum zu begeistern, sondern den Elektro-Bezug bereits im Namen tragen oder für spannende Songs verantwortlich sind, die zweifelsohne elektrisierend wirken.

AC/DC: «High Voltage»

Energiegeladen, schnörkellos, direkt: Dass diese Band schon immer Strom im Blut hatte, ist kein Geheimnis. AC/DC steht im Englischen schliesslich für Wechselstrom/Gleichstrom. Gemäss Überlieferung entdeckten die beiden Brüder und Gitarristen Angus und Malcolm Young die Abkürzung zufällig auf der Nähmaschine ihrer Schwester. Der Bandname und ein Stück Musikgeschichte waren geboren. Und schon der Titel des ersten Albums der australischen Hard-Rock-Legenden liess vermuten, dass da eine Kapelle im Anmarsch ist, deren Songs kaum für ein schwachstromiges Publikum geeignet sind. «High Voltage», Hochspannung, heisst die Scherbe, mit der AC/DC im Jahr 1975 direkt auf den Pfad des Erfolgs einbogen. «I said high, high voltage rock ’n’ roll», kreischt der damalige Sänger Bon Scott im Refrain des Titelstücks ins Mikrofon. Tatsächlich: Der Sound von AC/DC hat selbst nach fünfzig Jahren kaum an Stromstärke eingebüsst.

U2: «Electrical Storm»

Ästhetisch und ziemlich energiegeladen: Was den Hit-Riecher betrifft, irren sich die Iren von U2 nur selten. Auch wenn «Electrical Storm» bei Weitem nicht der bekannteste Song der Band ist, landete die Nummer in zahlreichen Ländern in den Top Five der Charts. In Kanada, Italien, Portugal und Spanien belegte die Single im Jahr 2002 gar die Spitzenposition. Der Text von Sänger Bono Vox handelt, wie so oft in der Musik, von Spannungen in einer Liebesbeziehung. Von schwerer Luft ist die Rede, vom Himmel, der zu zerbrechen drohe. Der elektrische Sturm umschreibt metaphorisch die Entladung des Konflikts in Form eines Gewitters, das bestenfalls reinigend sein kann. Im schwarzweissen Videoclip gibt’s allerdings weder Blitz noch Donner, dafür ein Schlussfeuerwerk zu sehen. Davor sorgen schnelle Schnitte sowie Schauspielerin Samantha Morton und U2-Drummer Larry Mullen Jr. als fiktives Liebespaar für viel Drive.

Electric Light Orchestra: «Don’t Bring Me Down»

Seine krause Matte, die Stimme und der Sound sind legendär: Jeff Lynne ist ein Ausnahmekönner der Musikgeschichte. Ein Multitalent an den Instrumenten und an den Reglern. Der Mann mit der ewigen Pilotenbrille hat als Musikproduzent für Grössen wie die Beatles, Tom Petty, Bryan Adams, Aerosmith und Joe Cocker gearbeitet. Mit seiner Band Electric Light Orchestra, kurz ELO, prägte er den Sound der 70er- und 80er-Jahre. Das «Electric» steht für die elektrische Klangerzeugung, ein «Light Orchestra» bezeichnet im Englischen ein kleines Orchester. So kombiniert ELO denn auch Rock- mit Orchesterinstrumenten wie Cello, Geige oder Oboe. Nebst den Spielereien mit elektronischen Sounds experimentierte Lynn stets auch mit futuristisch anmutenden Videos und dem legendären Ufo als Erkennungsmerkmal. So fliegt auch in «Don’t Bring Me Down», einem der grössten Hits der Band, zirka ab Minute drei eine Untertasse durchs Bild.

Kraftwerk: «Electric Café»

Da steckt ordentlich Strom drin: Ein Kraftwerk im herkömmlichen Sinne ist eine technische Anlage zur Erzeugung von elektrischer Energie. Kraftwerk als Band wiederum ist ein legendäres Musik- und Multimediaprojekt, das 1970 von den Düsseldorfer Soundtüftlern Ralf Hütter und dem inzwischen verstorbenen Florian Schneider gegründet wurde. Die Band gilt als eine der einflussreichsten Musikgruppen aller Zeiten. Die Elektropioniere wurden von der renommierten «New York Times» dereinst gar als die «Beatles der elektronischen Tanzmusik» bezeichnet. Das Album «Electric Café» stammt aus dem Jahre 1986. Der gleichnamige Song besteht aus Textfragmenten wie «musique rythmique, son électronique» – und das Ganze «à l’âge atomique», im Atomzeitalter. Ganz schön viel musikalische Energie, erschaffen mit elektronischen Klangerzeugern wie Synthesizer und Robovox.

Oasis: «She’s Electric»

Manchester Mitte 90er-Jahre des letzten Jahrtausends: Zwei Britpop-Brüder haben mit ihrem Debütalbum «Definitely Maybe» gerade erst die Musikwelt erobert und liefern 1995 den Zweitling nach. «What’s The Story Morning Glory?» verkauft sich weltweit über zwanzig Millionen Mal und ist das mit Abstand kommerziell erfolgreichste Album von Oasis. Im Schatten von Überhits wie «Wonderwall» und «Don’t Look Back In Anger» hat es diesen einen Song auf der Platte, der wegen seines kryptischen Texts tausendundeine Deutung zulässt. «She’s Electric» dreht sich um eine Beziehung eines Jungen mit einem Mädchen und deren Familie «full of eccentrics», voll von Exzentrikern. Der Junge fragt sich verunsichert: «She is electric, can I be electric too?» Nun, Oasis und die beiden Brüder Liam und Noel Gallagher waren stets eine elektrisierende Kombination. Die zahlreichen Spannungen zwischen den beiden Vollbut-Exzentrikern entluden sich letztlich in der Auflösung der Band im Jahr 2009.

Stromstoss Örgeler: «Highway to Hell»

Nochmals AC/DC, aber anders: Es gibt hierzulande eine Band, deren Musik kaum jemand kennt, die auf der Videoplattform Youtube aber teils beachtliche Klickzahlen aufweist. Es handelt sich um eine Coverband aus dem Sensebezirk im Kanton Freiburg, die von Rock über Country, Schlager bis zu Mundart alles spielt, was bekannt ist. Und wie es der Name bereits deutlich macht, spielt das Schwizerörgeli dabei eine wichtige Rolle. In Kombination mit Drums, E-Gitarre und Bass ergibt das spannende Versionen von allseits beliebten Songs. «Highway to Hell» ist mit seinen rund 70 000 Views die bisher erfolgreichste Nummer der Stromstoss Örgeler. Beim Clip handelt es sich um eine etwas verwackelte Live-Aufnahme von irgendeiner «Hundsverlochete». Originelle Klänge, die dem wohl eher ländlichen Publikum ganzkörperlich einfahren – von den Gummistiefeln bis zum John-Deere-Cap.

Die Toten Hosen: «Strom»

«Und alles steht unter Strom», gibt Chef-Hose Campino in seiner unverkennbaren, leicht grölenden Singstimme von sich. Was im Clip harmlos startet, artet komplett aus. Erst verwandeln mehrere Kurzschlüsse den Bandraum in ein energiegeladenes Inferno. Bereits nach dem ersten Refrain steht die gesamte Band unter Strom – angesengte Kleidung und strubbelige Frisuren inklusive. Und selbstverständlich schaukelt sich das Ganze noch derart hoch, dass viele Special Effects später sämtliche Musiker nur noch als Skelette performen. Ja, der Sound, wie ihn die Düsseldorfer Punk-Senioren zu zelebrieren pflegen, lebt von einer ordentlichen Portion Strom. Und wer die Herren schon mal live erlebt hat, weiss, dass die Energie der Band in Nullkommanix von der Bühne aufs Publikum überschwappt. Oder wie heisst es treffend im eben beschriebenen Song? «Und alles steht unter Strom – vom ersten bis zum letzten Ton.»

Elton John: «Electricity»

Eine Portion Kitsch und ganz viel Leidenschaft: Den klimpernden Wunderwuzzi namens Elton John brauchen wir nicht näher vorzustellen. Aber kennen Sie Billy Elliot? Vielleicht. Denn die Geschichte über den tanzenden elfjährigen Jungen eroberte vor über zwanzig Jahren die Kinoleinwände – und die Bühnen. Während der Film mehrere Oscars einheimste, war auch das gleichnamige Musical ein voller Erfolg. Elton John steuerte die Musik dazu bei. In einer der Schlüsselszenen erklingt der Song «Electricity», der im Musical die Stelle untermalt, in der der junge Tänzer die Aufnahme an die Royal Ballet School schafft. Die Elektrizität steht dabei synonym für die Leidenschaft, den inneren Funken, der sich in Billy entfacht, sobald er tanzt. Ja, der Klavierknabe und der Ballettbube – ein Duo, das definitiv harmoniert.

Adrian Stern: «Elektrisch»

Noch ein energiegeladener Song aus der Schweiz: Adrian Stern mit einer akustischen Version von «Elektrisch» direkt aus dem Backstage vor einem Konzert. Die Nummer startet ziemlich reduziert – nur mit Gitarre und Gesang –, hat aber von der ersten Sekunde an ordentlich «Pfupf». Besonderes Highlight ist der Auftritt von Jean-Pierre von Dach, einem Gitarristen, der landesweit zu den besten seines Fachs gehört. Spätestens sein erstes Solo nach rund sechzig Sekunden unterstreicht das Elektrisierende in diesem Song. Textlich lässt sich die Stossrichtung nur erahnen: Es geht wohl um eine Person, die neue Energie ins Leben des Badener Barden gebracht hat. Adi kann also nicht nur Balladen, er weiss auch, wie man jene Songs schreibt, die nicht zum Schunkeln, sondern zum Tanzen geeignet sind.

Tesla: «Signs»

Zum Schluss eine Band, die noch vor Musk für die Musik sorgte: Tesla, eine stromige Langhaar-Combo aus Sacramento, Kalifornien. Klar, dass auch dieser Markenname von Nikola Tesla inspiriert ist, dem Erfinder der Wechselstromtechnik. Die Hardrocker hatten aber schon Geschichte geschrieben, als die gleichnamigen Autos des amerikanischen Elektro-Zampanos Musk noch keinen Asphalt unter den Rädern hatten. 1989 spielte die Formation nämlich eine Konzertreihe nur mit akustischen Instrumenten. Daraus resultierte das Live-Album «Five Man Acoustical Jam». Damit gilt Tesla als einer der Wegbereiter der Unplugged-Idee, die MTV in den 90er-Jahren mit grossem Erfolg aufgegriffen hat. Der wohl bekannteste Song der immer noch aktiven Band heisst «Signs» und schaffte es in den US-Charts immerhin in die Top Ten.

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Autor: Luk von Bergen

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