Der Arbeitsplatz eines Netzelektrikers bei Primeo Energie kann sich auf bis zu 15 Metern über dem Boden befinden – so hoch sind die Freileitungsmasten des Stromnetzes im Versorgungsgebiet. Schwindelfreiheit ist da ein Muss, doch bei weitem nicht die einzige Anforderung an Netzelektriker. Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und die Bereitschaft für Nachteinsätze gehören genauso zu den Voraussetzungen wie manuelle Geschicklichkeit und ein technisches Verständnis.
Netzelektriker arbeiten vor allem draussen und im Team. Sie bauen und unterhalten Anlagen für den Transport und die Verteilung von Strom. Aber zum Beispiel auch für Kommunikationsnetze oder für den ÖV. Aus diesem Grund müssen sich angehende Lernende für eine Fachrichtung entscheiden – Energie, Telekommunikation oder Fahrleitungen.
Netzelektriker: Hoch hinaus bei Primeo Energie
Im Schwerpunkt Energie dreht sich alles um die Stromversorgung. Netzelektriker verlegen Nieder- und Hochspannungsleitungen im Boden und stellen Masten für Freileitungen auf. Zudem errichten und unterhalten sie Transformatorenstationen und Verteiler und kümmern sich um die öffentliche Beleuchtung. Wer sich für eine Lehre als Netzelektriker bei Primeo Energie interessiert, dem gibt dieses Video einen spannenden Einblick in den Berufsalltag.
Primeo Energie bildet jährlich zwei bis drei Lernende zu Netzelektrikern aus. Eine zentrale Rolle spielt Thomas Kohler, Lernendenbetreuer bei Primeo Energie. Im Interview erzählt er, wie sich die Anforderungen an die Berufsleute in den letzten Jahren verändert haben und wie er die Lernenden bei der Stange hält.

Der Beruf des Netzelektrikers bietet viel Abwechslung. Auch was den Arbeitsort betrifft.
Thomas Kohler im Interview über die Ausbildung zum Netzelektriker
Thomas Kohler, Sie bilden bereits seit zwanzig Jahren Jugendliche zu Netzelektrikern aus – sind die Jungen heute anders als früher?
Die Unterschiede gegenüber früher sind gar nicht so gross, wie vielleicht angenommen. Während einer Lehre entwickeln sich die Jugendlichen enorm, sie nabeln sich vom Elternhaus ab und müssen sich neu zurechtfinden. Das geht manchmal nicht ganz reibungslos über die Bühne. Das gilt heute genauso wie früher. Die Jugendlichen haben heute ein positives Selbstbewusstsein, sie sind gut informiert, unkompliziert und aufgeweckt. Und sie sagen dir schnell einmal «du».
Führt diese Abnabelung manchmal auch zu Konflikten?
Das kann vorkommen, daher braucht es Spielregeln. Denn viele Jugendliche gamen gerne und sind in den sozialen Medien zu Hause. Sie können kaum vom Smartphone lassen – das geht natürlich nicht während der Arbeitszeit. Generell brauche ich ein bisschen Fingerspitzengefühl, manchmal auch etwas Druck oder einen Plan B. Und zwischendurch muss ich halt auch ein bisschen die Rolle der Eltern übernehmen.