Martin Dietler, Leiter Wärmeprojekte, und Roland Bürgin, Projektleiter Wärme bei Primeo Energie in der Hocke auf dem Baselink-Areal.

Erneuerbare Wärme und Kälte für BaseLink

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3 min
02.12.2022

Es ist eines der grössten Wärme- und Kälteprojekte, die Primeo Energie je umgesetzt hat: Wir versorgen das BaseLink-Areal in Allschwil mittels Erdsonden mit fossilfreier, erneuerbarer thermischer Energie.

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Die Erschliessung des BaseLink-Areals mit seinen rund 75 000 Quadratmetern ist eines der grössten Bauprojekte der Nordwestschweiz. Primeo Energie versorgt diesen Life-Science-Hub neben Strom auch mit Wärme und Kälte. Alles aus einer Hand und vor allem: alles aus erneuerbaren Energiequellen. Dabei wird das Erdreich als thermische Batterie genutzt.

Eines der grössten Erdsondenfelder der Schweiz

«Wir haben in einem Raster mit jeweils rund 4,5 Metern Abstand 230 Löcher für Erdwärmesonden in die Erde gebohrt», erklärt Martin Dietler, der bei Primeo Energie die Abteilung Wärmeprojekte leitet. Daraus entstand eines der grössten Erdsondenfelder der Schweiz. «Jede Sonde reicht 280 Meter in die Tiefe», so Dietler. Im Rohrsystem fliesst Wasser – ein geschlossener Kreislauf. «Im Winter erwärmt die Erde das Wasser. Wärmepumpen erhöhen dann die Temperatur, und anschliessend leitet das warme Wasser die Wärme in die Gebäude des BaseLink-Areals», erläutert Roland Bürgin, Projektleiter Wärme bei Primeo Energie.

Ein Element aus vielen Rohren, das Wärme und Kälte im Baselink-Areal verteilt.

Diese Anlage verteilt die Wärme und Kälte auf dem BaseLink-Areal.

Im Sommer wird die ganze Infrastruktur umgekehrt genutzt. Dann führen die Erdsonden die aus der Gebäudekühlung anfallende Abwärme in die Erde. «Damit wird der Untergrund wieder erwärmt und kann im folgenden Winter erneut als Wärmequelle genutzt werden», sagt Bürgin. Das ganze Erdreich fungiert somit als thermische Batterie.

Erste von zwei Heizzentralen in Betrieb

Seit 2021 ist unter dem Parkhaus West die erste von zwei Heizzentralen in Betrieb und versorgt die ersten Abnehmer mit Wärme und Kälte. In der Zentrale West sind drei Wärmepumpen/Kältemaschinen installiert. Jede davon hat eine Wärmeleistung von 1800 Kilowatt und eine Kälteleistung von 1500 Kilowatt.

Im Endausbau wird das Areal, das grossmehrheitlich dem Bürgerspital Basel gehört, rund 5500 Kilowatt Wärme und bis zu 7000 Kilowatt Kälte benötigen. Unter dem Parkhaus Ost gibt es Platz für eine zweite Zentrale. Und die Planung für den Einbau weiterer Maschinen ist so weit abgeschlossen, dass die Umsetzung in kurzer Zeit erfolgen kann.

Wärme ohne fossile Spitzenkessel

«Die Wärmeversorgung im BaseLink-Areal kommt vollkommen ohne fossile Spitzenkessel aus», sagt Martin Dietler. Für die Redundanz der Kälteversorgung sorgen Rückkühler auf einem Parkhaus. Damit leistet das Projekt für die Region einen wichtigen Beitrag zur Energiestrategie 2050 des Bundes. Diese hat zum Ziel, keine Treibhausgase mehr zu emittieren. Die Lieferverträge zwischen Primeo Energie und den Kunden laufen bis ins Jahr 2066.

Autor: Viktor Sammain

Foto: Timo Orubolo

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