Eindrucksvolle Anlieferung von Wärmepumpen

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5 min
20.11.2020

Eine tonnenschwere Arbeit – die Anlieferung der drei rund 15 Tonnen schweren Wärmepumpen erfordert eine ausgeklügelte Zusammenarbeit des Montageteams.

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Breitbeinig steht er auf der Kreuzstrasse in Allschwil, der weinrote Pneukran der Musfeld Kran AG. Nur zögerlich passieren Lieferwagen die Engstelle. Auf dem Sattelschlepper, der einige Meter versetzt geparkt ist, befindet sich eine containergrosse Konstruktion aus Rohren, Behälter, Wärmetauscher , Ventilen, Kompressor und Elektromotor. Die mächtige Maschine ist eine Wärmepumpe der Walter Wettstein AG, die auch Kälte erzeugen kann. Sie ist für die unterirdische Wärmezentrale von Primeo Energie im BaseLink-Areal vorgesehen. Um den Südteil der neuen Bebauung mit Energie zu versorgen, reicht jedoch nicht nur ein solches Gerät, zwei weitere Wärmepumpen der gleichen Dimension werden innert einiger Stunden ebenfalls abgeladen.

Eine eindrucksvolle Anlieferung

Nun vertäut ein Mitarbeiter der Affolter Transporte AG die Bänder und verschlauft sie am Haken des Pneukrans, jedes Band wird dabei sorgfältig geprüft. Jetzt betätigt der Kranführer in seiner Kabine die richtigen Hebel. Das Aggregat beginnt langsam in die Höhe zu steigen.

Anlieferung einer blauen Wärmepumpe auf einem Lastwagen

Anlieferung der ersten Wärmepumpe für den BaseLink-Campus.

Neben der Strasse öffnet sich ein tiefer Schacht. Dieser führt in die Unterwelt von BaseLink direkt zur Primeo Energie Wärmezentrale. Hier ist schon alles vorbereitet, um die Maschine an den richtigen Platz zu befördern. Das Transportteam steht bereit, die Fracht in Empfang zu nehmen. Der Pneukran schwenkt aus. Die Last befindet sich jetzt genau über dem Schacht. 15 Tonnen hängen rund zehn Meter über dem Boden des Schachtes.

Langsam senkt der Kranführer die Masse herab. An den Wänden bleiben nur wenige Zentimeter Spielraum übrig. Jetzt kommt Bewegung in die Männer. Sie fassen die blaue Metallkonstruktion mit den Händen. Rufe schallen hin und her. Die Wärmepumpe schwebt nur noch wenige Zentimeter über dem Boden.

Millimetergenaue Arbeit des Montageteams

Spezielle Rollen und Rangierhilfen, dazu Stockwinden werden unterlegt und die Maschine daraufgestellt. Die Tragguten werden entfernt. Der Transport setzt sich langsam in Bewegung. Muskelkraft allein reicht nicht aus, um die schwere Wärmepumpe zu verschieben. Zum Manövrieren benützen die drei Männer einen zweirädrigen Elektro-Antrieb, mit dem die Maschine gezogen und geschoben werden kann. Kaum ist man einige Meter weiter, muss ein Bodenabsatz überquert werden. Das Aggregat wird mit Spezialhebeln und Stockwinden in die richtige Höhe gebracht und wiederum mit Rollen unterlegt.

Die Männer arbeiten mit dicken Arbeitshandschuhe und schützen den Kopf mit Bauhelmen. Das Drehen der Stockwinden braucht Kraft. Es herrscht ein emsiges Treiben, ohne dass Stress aufkommt. Man erkennt, hier sind Fachleute am Werk, die wissen, wie sie ihren Job ausführen müssen. Jeder Handgriff scheint im Team genau abgesprochen. Es ist kaum vorstellbar, was passieren würde, wenn eine Hand am falschen Ort zur falschen Zeit anpacken würde. Zentimeter um Zentimeter geht der Transport in der Unterwelt weiter.

Der Gruppenführer gibt hie und da kurze Anweisungen, tritt zurück, schätz die Lage ein und setzt dann das Antriebsgerät am richtigen Punkt ein, um die Wärmepumpe wieder ein Stück weiter zu versetzen. Es gilt eine Kurve zu fahren und einen Durchgang zu passieren. Eine Bauscheinwerfer beleuchtet die ganze Szene wirkungsvoll und projiziert dunkle Schatten, die sich bewegen, an die Wände.

Zentimetergenaue Anlieferung der Wärmepumpe

Die Wärmepumpe wird zentimetergenau am vorgesehenen Platz abgesenkt.

Wo genau die Maschine zu stehen kommt, zeigen weisse Markierungen am Boden. Noch einmal werden Hebel und Rollen an- und eingesetzt, um der Maschine einige Millimeter abzugewinnen. Schliesslich kann das Aggregat zentimetergenau am vorgesehenen Platz abgesenkt werden.

Die Wärmepumpen versorgen das Areal mit Wärme und Kälte

An der Decke sind bereits die Rohre montiert, in denen das Kühl-und Wärmemedium fliessen wird. Die Energie, die einen Teil des mehrere Fussballfelder grossen BaseLink-Areals beheizen und kühlen wird, holen sich die Wärmepumpen aus rund 225 Erdsonden, die bis 280 Meter tief gebohrt wurden.

Das Transportteam macht eine kurze Pause, dann geht es bereits an den Ablad der zweiten Wärmepumpe. Das dritte Aggregat ist noch auf den Strassen mit einem Sondertransport unterwegs.

Autor: Jean-Marc Pache

Foto: Jean-Marc Pache

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