Beginnen wir tief in den 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Erinnern Sie sich an den Mann und sein sprechendes Auto? Michael: «K.I.T.T, du wirst langsamer. Was ist los?» K.I.T.T: «Ich habe etwas geortet. Es könnte ein Polizist sein, etwa hundert Meter vor uns.» Alles klar, die Maschine, in der kultigen TV-Serie «Knight Rider» in Form eines schwarzen Sportwagens, denkt sozusagen mit. Sie reagiert, hilft und warnt den Fahrer vor allfälligen Hürden.
Was für uns damals kaum vorstellbar war, ist heute längst Realität: Wir kommunizieren verbal mit Computern. Ob über die Uhr, das Tablet, das Smartphone oder den Smart Speaker – künstlich intelligente Sprachassistenten erleichtern uns das Leben. Ihnen noch nicht? Warten Sie ab, der Megatrend wird früher oder später auch Ihr Zuhause smarter machen. Zugegeben, Polizisten zu orten, gehört zwar nicht zu den Kernkompetenzen solcher Geräte. Aber Sprachassistenten erledigen dafür ganz viele andere nützliche Dinge für Sie.
Der Smart Speaker von Google spielt Musik ab, beantwortet Fragen, oder steuert das Licht.
Und was genau kann ein Sprachassistent?
Voice, Smart Speaker, Sprachassistenten: Lassen Sie uns erst einige Begriffe klären. Voice ist sozusagen der Überbegriff dieses relativ neuen Kommunikationskanals. Smart Speaker sind die Geräte, welche die Funktion eines Sprachassistenten einnehmen. Und solche Sprachassistenten, neudeutsch auch Voice Assistants genannt, gehören derzeit zu den grössten Smart-Home-Trends. Sie sind einfach zu bedienen – nämlich mit der eigenen Stimme – und stellen auch für Technikneulinge keine allzu grossen Hürden dar.
Ein Sprachassistent ist im Grunde nichts anderes als eine Software, die sich eben mittels Sprache steuern lässt. Ein System also, das beispielsweise eine gesprochene Frage analysiert, kontextual deutet und dann darauf reagiert, indem es mittels Sprachsoftware antwortet.
Smart Home: So geben Sie Ihrem Daheim eine Stimme
«Wie wird das Wetter morgen Nachmittag?», ist sozusagen die Mutter aller Voice-Assistant-Fragen. «Morgen Nachmittag scheint die Sonne bei 16 Grad», wäre eine denkbare, automatisch generierte Antwort des Geräts darauf. Im Falle von Primeo Energie könnte ein mögliches Anliegen folgendermassen lauten: «Wie hoch ist mein aktueller Stromverbrauch?» Oder: «Habe ich noch offene Energierechnungen?» Ihre kompletten Energiedaten sind damit einfach und in Sekundenschnelle abrufbar.
Mit einem Sprachassistenten lassen sich selbstverständlich auch andere smarte Geräte ansteuern, wie die hauseigene Beleuchtung, das gesamte Entertainment-System oder die Heizung, die Storen oder das Garagentor. Vorausgesetzt natürlich, sie sind via entsprechende App mit der Sprachsteuerung vernetzt.
Primeo Energie setzt auf Google Assistant
Die derzeit führenden Sprachassistenten stammen aus den Häusern der grossen Technologiekonzerne Apple, Amazon, Microsoft, Samsung und Google. Primeo Energie setzt dabei auf den Google Assistant, da einige andere Systeme auf dem Schweizer Markt offiziell noch gar nicht verfügbar sind. «Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Technologien», sagt Thomas Eglin, Teamleiter Digital Business bei Primeo Energie, im Interview. «Damit möchten wir unseren Kundinnen und Kunden die bestmöglichen Kanäle bieten, um unsere Services zu nutzen.»
Ein Sprachassistent kann im Alltag unterstützend zur Seite stehen.
Ein grosser Vorteil: Wer sich seine Informationen mittels Sprachassistent holt, braucht sich beispielsweise nicht immer wieder im Kundenportal einzuloggen. Die gewünschte Auskunft gibt’s augenblicklich aufs Ohr. «Irgendwann werden wir auch komplett digitalisierte Energieberatungen anbieten können», sagt Eglin. «Diese Informationen gibt’s dann auch ganz ohne Terminstress ausserhalb unserer Bürozeiten.»
Ein realistisches Szenario, denn die Nachfrage nach Sprachassistenten steigt rasant. Gemäss dem Statistikportal statista.com wurden allein im ersten Halbjahr 2020 weltweit rund 60 Millionen dieser intelligenten Lautsprecher verkauft. Eine Studie der International Data Corporation, eines international tätigen Marktforschungsunternehmens auf dem Gebiet der Informationstechnologien, geht davon aus, dass bis Anfang 2023 rund 1,6 Milliarden solcher Smart-Home-Geräte in Umlauf sein werden. In Sachen Digitalisierung nicht nur fortschrittlich zu denken, sondern auch zu handeln, ist also eine sehr gute Idee.
«Sprachassistenten setzen sich durch» – Interview mit Thomas Eglin, Teamleiter Digital Business bei Primeo Energie
Herr Eglin, weshalb bietet Primeo Energie ihre Services auch via Sprachassistenten an?
Weil wir unseren Kundinnen und Kunden möglichst viele verschiedene Kanäle bieten wollen, mit denen sie an die gewünschten Informationen kommen oder ihre Bedürfnisse befriedigen können. Bei uns geht es generell darum, neue Dinge auszuprobieren und in unser Angebot zu integrieren. Einen Megatrend wie jenen mit den Sprachassistenten sollte man meiner Meinung nach keinesfalls verpassen.
Wo sehen Sie den grössten Nutzen für die Kundinnen und Kunden?
Grundsätzlich ist es jedem Einzelnen überlassen, wie und wo er sich informieren möchte. Dies mittels Sprachassistent zu tun, bringt viele Vorteile: Man muss weder den Computer hochfahren noch sich auf dem Kundenportal einloggen oder das Smartphone zur Hand nehmen, um an die gewünschte Auskunft zu kommen. Ein Befehl oder eine Frage an den Smart Speaker reicht aus. Die Einstiegshürde ist also ziemlich tief.
Mit dem Sprachassistenten können Sie die Dienste von Primeo Energie nutzen.
Und wie genau funktioniert es, und was brauche ich dazu?
Grundsätzlich brauchen Sie eine Google Home Station, einen Smart Speaker, der nicht grösser ist als ein kleiner Blumentopf. Dieses Gerät gibt es im Primeo Energie-Onlineshop für etwas mehr als hundert Franken. Dann installieren Sie auf Ihrem Smartphone die App dazu und eine entsprechende Assistant-App. Und schon können Sie jederzeit aufs System und damit auch auf die Services von Primeo Energie zugreifen – auch wenn Sie nicht zu Hause sind.
Was macht Sie so sicher, dass sich solche Sprachassistenten durchsetzen werden?
Als Technik-Nerd und in meiner Funktion als Teamleiter Digital Business interessiere ich mich für alles, was mit digitalen Prozessen zu tun hat. Deshalb verfolge ich auch die Entwicklungen auf dem Markt der Sprachassistenten. Allerdings gebe ich zu, dass sich diese in der Schweiz noch nicht wirklich durchgesetzt haben. Aber das kommt noch. Ein gutes Beispiel ist die Dezentralisierung des Strommarkts. Mittels Sprachbefehl kann ich beispielsweise jederzeit regeln, ob ich den Strom, den meine PV-Anlage gerade produziert, ins Netz einspeisen möchte oder in die Batterie im Keller. Oder denken Sie an sehbehinderte Menschen, deren Alltag durch die Geräte massiv erleichtert wird. Es wird sich in Zukunft also noch einiges tun auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz. Einiges davon wird unseren Alltag fundamental verändern.
