Symbolbild, das eine Waage zeigt, wobei der Stromantrieb günstiger ist als Benzin.

Der Kostenvergleich von Elektroautos mit Verbrennern

7 min
03.05.2021

Die höheren Anschaffungskosten machen Elektroautos innert weniger Jahre wieder wett. Denn in Betrieb und Unterhalt sind sie um einiges günstiger als ihre fossilen Geschwister. Der Kostenvergleich berechnet, ab wann sich E-Autos gegenüber ihren Verbrenner-Pendants lohnen.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Elektroautos sind oft noch vergleichsweise teuer. Für viele Automobilisten ist das der ausschlaggebende Punkt, weshalb sie sich beim Kauf immer noch für ein Auto mit fossilem Treibstoff entscheiden. Was das Preisschild nicht verrät: Im Betrieb fallen beim batteriebetriebenen Fahrzeug weniger Kosten an als beim Auto mit Verbrennungsmotor. Nicht nur weil der Treibstoff günstiger ist, sondern auch, weil durch die wenigen beweglichen Teile im Motor viel weniger kaputtgeht. Dieser Kostenvergleich berücksichtigt explizit auch diese Beträge.

Autoreihe mit Preisschildern zum Verkauf.

Mit den Anschaffungskosten ist es beim Auto nicht getan. Hinzu kommen Kosten für Versicherung, Treibstoff, Wartung und Steuern.

Total Cost of Ownership

Der oft noch höhere Kaufpreis eines Elektroautos ist meist schon nach wenigen Jahren amortisiert. Dies zeigt eine direkte Gegenüberstellung der Total Cost of Ownership (TCO) von vergleichbaren Modellen desselben Herstellers – je eines mit Batterieantrieb und eines, das mit fossilen Treibstoffen läuft, also Benzin oder Diesel. Die TCO beinhaltet nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die laufenden Kosten für Treibstoff, Reparaturen, Versicherung und Steuern.

In dieser Aufstellung vergleichen wir zwei praktisch gleichwertige Autos der gleichen Marke. Grundlage der Berechnungen ist die Annahme: Wohnort im Kanton Baselland und eine jährliche Fahrdistanz von 15 000 Kilometern. Diese liegt leicht unter dem schweizerischen Durchschnitt. Der Kanton Baselland erlässt bei der Motorfahrzeugsteuer für Elektroautos pauschal 300 Franken pro Jahr. Dieser Bonus ist in jedem Kanton anders. Solothurn beispielsweise erlässt die jährliche Motorfahrzeugsteuer für elektrisch betriebene Autos komplett. Das Auto in unseren Beispielen wird jeweils direkt gekauft und bar bezahlt.

Kompaktklasse: Renault Twingo Tce 95 Zen vs. Renault Twingo Electric Zen

Kostenvergleich von Renault Twingo mit Benzinantrieb versus Renault Twingo mit Batterieantrieb

In der Kompaktklasse treten zwei Renault Twingo gegeneinander an. Ein Benziner und ein Stromer.

Renault Twingo Tce 95 Zenvs.Renault Twingo Electric Zen
BenzinTreibstoffStrom
68 kW / 92 PSLeistung60 kW / 82 PS
Ab 16 200Neupreis in FrankenAb 20 900
4651Fixe Kosten jährlich in Franken5036
2802Variable Kosten jährlich in Franken1852
7453Total Franken jährlich6888
83 277Total Kosten nach 9 Jahren in Franken82 892
66 522Total Kosten nach 6 Jahren mit 20 000 km jährlich65 936

Im neunten Betriebsjahr überholt der Twingo Electric den Benziner finanziell, wie der Kostenvergleich zeigt. Der elektrisch betriebene Twingo ist zwar nicht ganz so leistungsstark und kostet 4700 Franken mehr. Dafür spart man damit jedes Jahr fast 600 Franken. Für Vielfahrer, die jedes Jahr 20 000 Kilometer zurücklegen, rechnet sich die batteriebetriebene Ausführung bereits nach sechs Jahren. Denn da betragen die jährlichen Kosten 7506 Franken – gegenüber 8387 beim Benziner.

Untere Mittelklasse: Hyundai New i30 Fastback vs. Hyundai Ioniq electric Origo

Kostenvergleich von Hyundai New i30 Fastback versus Hyundai Ioniq electric Origo

Im Kostenvergleich in der unteren Mittelklasse vergleichen wir zwei Autos der Marke Hyundai.

Hyundai New i30 Fastback vs.Hyundai Ioniq electric Origo
BenzinTreibstoffStrom
117 kW / 160 PSLeistung100 kW / 135 PS
Ab 40 300Neupreis in FrankenAb 40 990
6417Fixe Kosten jährlich in Franken7211
3639Variable Kosten jährlich in Franken2712
10 056Total Franken jährlich9923
100 636Total Kosten nach 6 Jahren in Franken100 528
62 838Total Kosten nach 2 Jahren mit 20 000 km jährlich62 644

Bereits nach sechs Jahren ist der Hyundai Ioniq electric günstiger. Beim Kaufpreis liegen Ioniq electric und i30 Fastback zwar praktisch gleichauf. Doch bei den jährlichen Ausgaben vermag der Stromer zu punkten. Jedes Jahr sparen seine Besitzer gegenüber dem Verbrenner. Damit liegt die TCO des Hyundai Ioniq electric nach sechs Jahren unter derjenigen des i30 Fastback. Vielfahrer profitieren noch mehr: Schon nach zwei Jahren sind die Kosten für das Elektroauto tiefer als für den Verbrenner.

Obere Mittelklasse: Audi Q7 vs. Audi e-tron

Kostenvergleich von Audi Q7 und Audi e-tron.

In der oberen Mittelklasse treten der Audi Q7 und der Audi e-tron zum Kostenvergleich an.

Audi Q7 45 TDI quattro vs.Audi e-tron 50 quattro
Diesel HybridTreibstoffStrom
170 kW / 231 PSLeistung230 kW / 312 PS
Ab 80 300Neupreis in FrankenAb 78 300
11 993Fixe Kosten jährlich in Franken11 339
6259Variable Kosten jährlich in Franken4518
18 252Total Franken jährlich15 857
98 552Total Kosten nach 1 Jahr in Franken94 157

Der Audi e-tron gewinnt in sämtlichen Kategorien: niedrigerer Kaufpreis, mehr Leistung und eine Einsparung von fast 2400 Franken pro Jahr gegenüber seinem Kontrahenten. Die elektrische Variante lohnt sich also vom ersten Moment an: Jeder gefahrene Kilometer ist günstiger als mit dem Dieselantrieb. Allerdings ist hier zu erwähnen, dass der e-tron ein wenig kleiner ist und nur fünf anstatt sieben Sitzplätze bietet.

Und in der Luxussportwagen-Klasse?

Ein Blick auf die wirklich teuren Schlitten verrät: Auch in der Oberklasse sind Elektrowagen auf dem Vormarsch. Der batteriebetriebene Porsche Taycan Turbo S schlägt den Porsche Panamera Turbo S auf der ganzen Linie. Zum rund 5000 Franken tieferen Preis (225 300 versus 230 100) kommt beim Taycan bei gleichem Leistungs- und Platzangebot eine grüne Energieetikette mit dem Label A hinzu. Der Panamera platziert sich in der tiefsten Effizienzklasse G.

Elektroautos werden günstiger

Schon heute sind die Anreize gross, sich für ein Elektroauto zu entscheiden – nicht nur in ökologischer, sondern zunehmend auch in ökonomischer Hinsicht. Die vollständige Preisparität bei der Anschaffung dürfte schon in wenigen Jahren erreicht sein. Dann wird der Kostenvergleich noch klarer zugunsten der Elektroautos ausfallen. Mehrere Kantone erlassen zudem einen Teil oder gar die ganze Motorfahrzeugsteuer für elektrisch betriebene Fahrzeuge.

Erhöhte Lebensqualität beim Autofahren

Was hat das batteriebetriebene Fahrzeug sonst noch zu bieten? Allgemein mehr Lebensqualität! Neben dem grösseren Fahrspass entfällt die regelmässige Fahrt zur Tankstelle. Denn die Batterie lädt über Nacht zu Hause oder tagsüber am Arbeitsplatz. Ausserdem verfügen Elektroautos häufig über eine optimierte Innenausstattung, zwei Kofferräume oder eine ausgeklügelte Bordelektronik. Das alles steigert den Spass am E-Auto insgesamt noch mehr.

Person, die ein Display in einem Auto bedient.

Häufig verfügen Elektroautos standardmässig über eine modernere Innenausstattung als Verbrenner.

Vielfahrer reisen elektrisch

Besonders die flexiblen Kosten, die von der Anzahl der gefahrenen Kilometer abhängen, liegen bei Elektroautos tief. Das bedeutet, dass sich das Elektrofahrzeug mit jedem gefahrenen Kilometer mehr lohnt. Die Gründe liegen in der Funktionsweise des elektrischen Antriebs. Dieser ist simpler als beim Verbrenner, was zu bedeutend weniger Verschleiss führt. Das macht wiederum die Wartung günstiger. Auch die Abnutzung der Bremsen ist kleiner, da Elektroautos schon per Rekuperation bremsen. Zudem ist Strom günstiger als Benzin oder Diesel. Das senkt die Kosten pro Kilometer zusätzlich.

Darüber hinaus engagieren sich Elektromobilisten bewusst und aktiv für den Umwelt- und Klimaschutz. Ein Elektroauto ist nicht nur eine finanziell lohnenswerte Anschaffung, sondern auch ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität.

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Portrait Daniel Laager

Daniel Laager

Leiter E-Mobilität

«Ohne leistungsfähige Ladeinfrastruktur keine Elektromobilität. Haben Sie Fragen zu konkreten Umsetzungen? Ich bin für Sie da.»

Autor: Valentin Oberholzer

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