Ladesäule mit Fokus auf Kabel

Elektroautos auf dem Vormarsch: Das grosse Flüstern

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7 min
12.11.2020

Nach holprigem Anlauf wird das Stromauto zum Normalfall. Eine Entwicklungsgeschichte.

Das erwartet Sie in diesem Artikel

Wenn das Stichwort Elektroauto fällt, findet die Diskussion heute auf einer ganz anderen Ebene statt als noch vor fünf Jahren. Ging es doch damals vor allem um die Frage, ob man mit so einem Fahrzeug überhaupt ans Ziel kommen könne. Anhänger der Benzinfraktion sagten: «Das wird nie etwas.» Weitsichtigere Zeitgenossen meinten: «Mal abwarten.» Und siehe da: Bereits im Jahr 2018 boten die Reichweiten von Elektroautos kaum noch Anlass zur Aufregung. Mittlerweile konnten sich immer mehr Autofahrer gut vorstellen, den Mobilitätsalltag rein elektrisch zu bestreiten. Aktuell geht das Thema Elektroauto wirklich in die Breite, und auch der Kostenvergleich mit Verbrennern erscheint nicht mehr von vornherein abwegig. Unter Einbezug der geringeren Kosten für Wartung und Betrieb kann ein Elektroauto in der Gesamtwirtschaftlichkeit heute immer öfter mithalten. Doch blicken wir zurück, wie es vor zehn Jahren losging.

Die Entwicklung des Elektroautos

Grafik Modellvielfalt der E-Autos: 2010 vier Stüück, 2020 32 Stück auf dem Markt

Die Anzahl Elektroautos auf dem Markt von 2010 bis 2020 hat sich verachtfacht.

2010 – 4 Modelle: Gerade mal vier vollelektrische PW-Modelle kann man in der Schweiz fabrikneu kaufen. Für Leute, die bereit sind, tief in die Tasche zu greifen, gibt’s den exklusiven Tesla Roadster für rund 130 000 Franken. Ebenfalls zu haben sind der auf Elektroantrieb umgerüstete Renault Twingo sowie die Fiat-Modelle Panda und 500. Allerdings haben auch diese einen vergleichsweise stolzen Preis zwischen 39 980 und 51 515 Franken.

2011 – 6 Modelle: Das Angebot zeigt sich immer noch sehr bescheiden. So haben sich zur schmalen Palette das norwegische Modell Think City (46 500 Franken) und der Mitsubishi iMiEV (45 990 Franken) gesellt.

2012 – 7 Modelle: Die älteren Renault- und Fiat-Modelle sind bereits wieder vom Markt verschwunden. Neu hinzugekommen sind Nissan Leaf (49 950 Franken), Renault Fluence (30 600 Franken, Batteriemiete extra), Renault Kangoo (26 300 Franken, Batteriemiete extra) sowie der Volvo C30. Letzteren können Interessierte allerdings nur leasen (1290 Franken/Monat).

2013 – 10 Modelle: Grosse Zuwachsraten gibt es in diesem Jahr vor allem bei den E-Zweirädern. Hingegen verläuft die Markteinführung bei den Elektroautos immer noch schleppend. Und was gibt’s Neues? Das E-Kleinfahrzeug Mia, die Renault-Modelle Zoe und Twizy und den Smart Fortwo Electric Drive. Nicht mehr offiziell erhältlich: der Think City.

2014 – 12 Modelle: Immer noch kaum Veränderungen auf dem Schweizer Elektroautomarkt: Neu erhältlich sind der BMW i3, der VW e-up! sowie der Ford Focus Electric. Und bei Tesla hat das Model S den Roadster abgelöst.

2015 – 14 Modelle: Die etablierten Grosshersteller Mercedes (B Electric Drive) und VW (e-Golf) präsentieren neue Elektroautos. Zudem sind die Mitsubishi-iMiEV-Ableger Peugeot ion und Citroën C-Zero am Start. Ansonsten gibt es mit dem e-NV200 das erste geräumige E-Nutzfahrzeug von Nissan und den ersten Elektro-Koreaner: Kia Soul EV.

Ladestecker fürs Elektroauto

Elektrombilität im Aufwind. Schweizweit sind immer mehr Ladestationen verfügbar.

2016 – 14 Modelle: Das Angebot stagniert komplett: keine neuen Elektroauto-Modelle im Jahr 2016. Daran sind auch äussere Einflüsse schuld. Denn die Preise für Benzin und Diesel sind massiv eingebrochen. Entsprechend schreitet die Elektrifizierung viel langsamer voran als prognostiziert.

2017 – 17 Modelle: Auch wenn es die Modellvielfalt nicht unbedingt signalisiert, sorgen der nicht enden wollende Abgasskandal und neue Elektroautos mit deutlich mehr Reichweite für Bewegung im Markt. Neu auf Käufer warten der Hyundai Ionic electric, der Opel Ampera-e sowie das Model X von Tesla.

2018 – 17 Modelle: Ein weiteres Nuller-Jahr, was die Modellvielfalt der Stromer betrifft. Während alle Welt seit Jahren über Elektroautos debattiert, will sie bloss kaum jemand kaufen. Wirklich Erfolg hat nur eine Handvoll Modelle, allen voran die Limousinen und SUVs von Tesla.

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2019 – 20 Modelle: Die Oberklasse der E-Autos wird mit dem Audi e-tron 55 quattro und dem Jaguar I-Pace aufgewertet. Zudem ist mit dem Hyundai Kona electric ein neues Elektro-SUV auf dem Markt. Währenddessen schlägt das Tesla Model 3 mit über 5000 Stück in diesem Jahr alle Zulassungsrekorde für Elektroautos.

2020 – 32 Modelle: In nur einem Jahr hat sich der Marktanteil der Elektroautos verdoppelt. Vor allem dank dem Tesla-Boom, aber auch reichweitenstarke neue E-Modelle lassen aufhorchen. Dazu gehören Honda e, Mazda MX-30, Mercedes EQC, Opel Corsa-e, Peugeot e-2008, Porsche Taycan und VW ID.3.

Quelle: Auto-Umweltliste VCS

Elektromobilität im Aufwind

Der positive Trend setzt sich fort: Die Modelloffensive der Autohersteller rollt an. 2021 kommt die nächste Welle neuer Elektroautos. Das könnte der gesamten Branche einen Wachstumsschub verleihen.

VW ID.4

Audi Q4 e-tron

Opel Mokka-e

Mercedes EQA

Nissan Ariya

Renault Twingo electric

Tesla Model Y

Cupra el-Born

Dacia Spring

Ford Mustang Mach E

Porsche Taycan Cross Turismo

Škoda Enyaq iV

Polestar 2

Portrait Daniel Laager

Daniel Laager

Leiter E-Mobilität

«Ohne leistungsfähige Ladeinfrastruktur keine Elektromobilität. Haben Sie Fragen zu konkreten Umsetzungen? Ich bin für Sie da.»

Autor: Andreas Turner

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