Mit einem Akku-Bohrer befestigt Peter Wyss ein Aluminiumblech am Gepäckträger des E-Bikes. Mit acht Schrauben fixiert er die Unterlage an zwei Metallträgern. Anschliessend montiert er den Gepäckkorb. Die Aluminiumplatte ist eine Modifikation und Verbesserung, die sich aus dem Gebrauch ergab. «Zwischendurch stürzen die Elektrofahrräder um oder werden umgeworfen», erklärt Wyss. «Die Platte verleiht dem Gepäckkorb mehr Stabilität. Denn die Schaltung und das Schutzblech sind bei seitlichem Umkippen besser geschützt, weil die Platte leicht vorsteht.»
Wyss repariert im Auftrag von Pick-e-Bike die defekten E-Bikes und führt die grösseren Servicearbeiten an den 350 Zweirädern durch. Die Velowerkstatt gleich neben dem BLT-Tramdepot in Oberwil ist geräumig. Sie besitzt eine grosse Fensterfront, durch die der Betrachter direkt auf ein Bahngeleise sieht.
Bis zehn E-Velos pro Tag
Zwei weitere Modifikationen sind an den E-Bikes vorgesehen. Diese führt Peter Wyss parallel zu den Services aus: Die rostenden Schrauben beim Lenker ersetzt er durch Chromstahlschrauben. Und die Nummernschilder sind zukünftig fest verschraubt, statt nur geklemmt. «Wir stellen den Kunden nur sichere und einwandfrei funktionierende E-Bikes zur Verfügung», betont der gelernte Elektroniker und Telekommunikationsfachmann. In der Regel ist ein Pick-e-Bike alle drei Monate im Service. Die «Swaper», die die Batterien der Zweiräder auswechseln, liefern täglich bis zu zehn E-Bikes an.
Nebst Reparaturarbeiten führt Peter Wyss auch regelmässige Servicearbeiten durch.
«Das ist schon fast Akkordarbeit», meint Wyss schmunzelnd. Überhaupt ist seine Arbeit straff und effizient organisiert. Dabei unterstützt ihn die Software, die in den E-Bikes verbaut ist. Diese kann er per Handy oder Computer aktivieren. Die App zeigt von Kunden gemeldete Defekte oder Fehlercodes an. Der Kunde kann eine Nachricht hinterlassen oder Fotos von einem Defekt schicken. «So weiss ich meistens genau, was für eine Reparatur anfällt, wenn das E-Bike in die Werkstatt gebracht wird.» Punkto Elektronik würden die E-Bikes eine echte Innovation darstellen. «Sie stehen mit dem App und der Software europaweit auf einem sehr hohen Qualitätsniveau», betont Wyss. Seine Arbeitsrapporte trägt er ebenfalls im System ein. Die Daten können dann statistisch ausgewertet werden.
Kaputtes E-Bike als Ersatzteillager
Beim regulären Service kontrolliert Peter Wyss die Bremsen, wechselt gegebenenfalls die Bremsflüssigkeit, stellt die Schaltung optimal ein, testet das Licht, schmiert die Kette und den Wechsel, prüft die Räder auf Zentrierung, wechselt – wenn nötig – die Reifen, richtet die Tretkurbeln und testet die Batterien. Defekte Batterien schickt er zur Reparatur an eine Firma in der Ostschweiz. Wenn ein E-Bike nicht mehr zu gebrauchen ist, verwendet Wyss das Zweirad als «Ersatzteillager».
